Für den Durchblick im Labeldschungel – neu auch für Kuhmilch

Milch und Käse – typisch Schweiz

Behornte Kühe auf saftigen Weiden – so werden Schweizer Milchprodukte gerne beworben. Doch was bedeuten die verschiedenen Label für das Leben der Kühe? Nach der Veröffentlichung von verschiedenen Fleisch- und Eierlabeln hat der Schweizer Tierschutz STS nun auch die Haltungsstandards bei der Milchkuhhaltung verglichen.

Nur zwei sind “Top”

Um Milch zu produzieren, müssen Kühe Kälber gebären. Dass diese kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt werden ist eine Tatsache – bei allen Labeln. Die einzige Ausnahme bildet CowPassion, wo Kühe gemolken werden und trotzdem ihre Kälber säugen können.

Dies ist mit ein Grund, weshalb bei den Milchlabeln neben CowPassion nur KAG Freiland mit der Bestnote “Top” abschneidet. Obwohl auch hier die Kälber von den Kühen getrennt werden, schafft es KAG dank täglichem Auslauf und Weide im Sommer für alle Tierkategorien in die beste Bewertung.

Label für zusätzliche Bewegungsfreiheit

Kühe können in der Schweiz noch immer den Grossteil des Jahres angebunden im Stall gehalten werden. Nur 90 Tage müssen sie in einen Auslauf können, Weide ist keine vorgeschrieben. Alle Schweizer Label, bis auf die Herkunftsbezeichnung Suisse Garantie, verlangen jedoch die Teilnahme an mindestens einem der Bundesprogramme besonders tierfreundliche Stallhaltung (BTS) oder regelmässiger Auslauf ins Freie (RAUS). So kommen Kühe welche Milch für Schweizer Label produzieren zumindest in den Genuss eines Laufstalles oder, in Anbindehaltung, von mindestens 26 Tagen Weide in den Sommermonaten und 13 Tagen Zugang zu einem Laufhof im Winter.

Nur was in den RL festgehalten wird

Für den Tierhaltungsvergleich “Essen mit Herz” werden die gesetzlichen Grundlagen oder die Richtlinien der Label verglichen. Einzelne Landwirte leisten mehr als vom Label verlangt wird, andere halten sich ans Minimum – oder fallen darunter, weshalb auch die Glaubwürdigkeit der Kontrollen bewertet wird. Der STS möchte die Labelinhaber motivieren, Standards, die auf den Betrieben eingehalten werden, verbindlich in die Richtlinien aufzunehmen – so können sie auch ausgelobt werden.

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